Am Dienstag erreichte uns über Bernhard DB1AE völlig unerwartet die Nachricht der Stadt Emmerich, dass unser Vereinsheim in der Liebfrauenschule nach 43 Jahren zum 31.12.2025 gekündigt wurde. Ein Ersatz wurde von der Stadt Emmerich leider nicht angeboten. Indirekt betroffen sind dadurch auch die HAMNET-Standorte von DB0TVA und DB0EE. Der Vorstand des Ortsverbandes L04 im DARC e.V. hat sich dazu kurzfristig am 11.07.2025 zu einer Krisensitzung getroffen, um gemeinsam mit betroffenen Sysops und dem VUS-Referat des Distriktes Ruhrgebiet im DARC e.V. das weitere Vorgehen zu besprechen.
Warum hat die Stadt das Clubheim/den Standort von DB0EEO gekündigt ?
An der Liebfrauenschule werden im Jahr 2026 umfangreiche Sanierungsmaßnahmen und Bauarbeiten stattfinden. Unter anderem soll im Dachgeschoss ein Lehrerzimmer und eine Schulbücherei entstehen, des Weiteren ein Besprechungsraum. Die bisher von uns genutzte ehemalige Hausmeisterwohnung wird komplett entfallen. Das Treppenhaus soll durch eine Aufzugsanlage ersetzt werden, um auch Menschen mit besonderen Herausforderungen den Zugang in das Dachgeschoss zu ermöglichen. Auf der anderen Seite des Gebäudes wird eine Stahltreppe als notwendiger zweiter Fluchtweg gebaut. Zusätzlich soll eine energetische Sanierung stattfinden.
Was bedeutet das für den Ortsverband L04 ?
Zunächst einmal unendlich viel Arbeit! Die von uns genutzten Räumlichkeiten müssen bis zum 31.12.2025 vollständig geräumt werden, sämtliche technischen Anlagen, u.a. auch unsere umfangreichen Antennenanlagen, müssen zeitnah komplett demontiert werden. Nach 43 Jahren der Nutzung in ca. 100m2 kommt da einiges zusammen! Die Richtfunkstrecken nach Kleve, Kalkar und Rees und zu DB0TVA müssen abgebaut werden. Eine Rückkehr nach Abschluss der Bauarbeiten ist nicht möglich! Die Räumlichkeiten im Dachgeschoss sind komplett für den Schulbetrieb verplant worden. Der Ortsverband L04 Emmerich im DARC e.V. ist zu keinem Zeitpunkt der Planungen von der Stadt Emmerich kontaktiert bzw. informiert worden.
Der Ortsverband L04 sucht aktuell dringend in und um Emmerich nach einem neuen Clubheim sowie nach Möglichkeiten zur vorübergehenden Einlagerung des abzubauenden Materials. Vorschläge/Angebote bitte an den Vorstand.
Was bedeutet das für das HAMNET in der Region?
Durch die Unterbrechung der Richtfunkverbindungen wäre das HAMNET rechtsrheinisch stark eingeschränkt, die Standorte DB0TVA und DB0EE gar abgetrennt. Das HAMNET/Notfunknetz des Kreises Kleve verliert dadurch den Einstiegspunkt für Einheiten in Emmerich und Umgebung. HAMNET wäre nur noch bei DB0RES in Rees verfügbar. Der Standort ist für die Versorgung von Emmerich und Elten aber nicht geeignet. Linksrheinische Usereinstiege sind zu weit entfernt. Aus anderen Gründen ist der Standort DB0TVA in Emmerich aktuell ebenfalls nicht dauerhaft gesichert. Es muss ein alternativer Standort her, der die Funktion von DB0EEO und notfalls auch von DB0TVA ersetzen kann.
Das VUS-Referat des Distriktes arbeitet zusammen mit den betroffenen Sysops der automatischen Stationen aktuell an Lösungsmöglichkeiten. Es gibt etwas Licht am Horizont, aber eine Unterbrechung der Dienste für eine gewisse Dauer lässt sich leider nicht ganz ausschließen.
Weitergehende Informationen:
(Stand 13.07.2025)

Am Freitag den 11.07.2025 konnte der letzte Lückenschluss im linksniederrheinischen HAMNET vollzogen werden. Christian DL7BCU, Klaus DG1KVH und ich haben bei DB0WST auf dem Wasserturm in Straelen eine Richtfunkantenne nach DB0LNR auf den Wasserhochbehälter in Schaephuysen aufgebaut. Die Gegenantenne bei DB0LNR wurde bereits einige Monate zuvor installiert. Der neue Link schließt eine Lücke im HAMNET. Dies ist die letzte Strecke, die im Notfunknetz des Kreises Kleve noch fehlte, um auch den Südkreis im Not- und Katastrophenfall stabil erreichen zu können. Dank einer großzügigen Spende vom OV R05 Kempen und Hanno DK3HV konnte ein 90cm Richtfunkspiegel montiert werden und die Linkstrecke in Betrieb gehen. Der große Spiegel wurde nötig, weil am Standort DB0LNR einige Bäume im Weg stehen und für eine hohe Zusatzdämpfung sorgen. Danke an alle, die am Projekt beteiligt waren, auch an die Stadt Straelen für die Unterstützung.
Bei DB0LNR wurden am 04.07.2025 umfangreiche Antennenarbeiten ausgeführt. Unter anderem wurde ein HAMNET-Benutzerzugang aufgebaut und in Betrieb genommen. Es handelt sich dabei um einen Rundstrahler mit 13dBi-Gewinn. Die Zugangsfrequenz liegt auf 5695Mhz mit 10MHz Bandbreite, gesendet wird mit 15W EIRP. Bereits gegen 23 Uhr desselben Tages konnten wir mit Kai DD7EZ aus Schaephuysen den ersten Benutzer auf dem neuen Zugang begrüßen. Die Arbeiten der Betreibergruppe im OV R05 um Hanno DK3HV scheinen sich gelohnt zu haben. In den nächsten Wochen werden bei weiteren Stationen des in der Umgebung Messungen durchgeführt. Dabei soll eruiert werden, welche Stationen ebenfalls problemlos über Hf ins HAMNET einsteigen können und welche Antennengröße dafür nötig ist.
Die Universität Duisburg-Essen unterstützt unser Hamnet/HamCloud-Projekt. Der Betrieb von DB0GW als zentraler HAMNET/HamCloud-Knoten im europäischen HAMNET konnte langfristig gesichert werden. Die Internetseiten von DB0GW sind im Internet ab sofort unter der neuen Adresse 





DB0KV wird für das HAMNET/Notfunknetz im Kreis Kleve fit gemacht. Nachdem am Standort auf dem Klever Berg vor längerer Zeit schon ein Interface zur Notstromeinspeisung eingebaut worden war, haben wir bei DB0KV am 18.11.2022 mit Unterstützung des Rettungsdienst Kreis Kleve, dem DARC OV L31 und der Feuerwehr Kleve mit den Kameraden von der Drehleiter Wartungsarbeiten an den Antennen durchgeführt. Auch hier wurde, wie zuvor schon am Kreisfeuerwehr-Gerätehaus in Goch, alte 400MHz-Richtfunktechnik gegen modernen GHz-Richtfunk getauscht. Zusätzlich haben wir eine neue 13 dBi-Rundstrahlantenne für den 2,3GHz-Userzugang montiert. Sie ist nun die zweithöchste Antenne am Turm. Durch ihre freie Rundumsicht wird sie nach Inbetriebnahme ein deutlich verbessertes Einzugsgebiet bis in die Niederlande hinein erreichen. Nur so wurde es möglich, die geplanten Notfunk-Erweiterungen auch jenseits des Klever Berg bis Kranenburg hin anbieten zu können.

